B sitzt am Tisch,
zeitunglesend.
A kommt aufgebracht dazu
A. Was denken Sie?
B. Was betreffend?
A. Na über diesen Aufmarsch auf der Straße, die ganzen Leute,
das Getümmel, die Aufregung, die sogar mich angesteckt hat, der ich
doch nichts damit zu tun habe! Ich bin keiner von denen!
B. Von welchen?
A. Na von denen! Auf der Straße! Das Getümmel, das Geschrei
eben! Sagen Sie, gehen Sie blind durch die Welt? Ach was rede ich mit
Ihnen, Sie sind doch ein Ignorant.
B. Welche Ehre!
A. Sehen Sie mich an! Ganz außer Atem! Dabei bin ich keiner von
denen! Von der Straße! Die auf der Straße sind! Die von der
Straße sind! Ich bin nicht von der Straße! Glauben Sie mir?
B. Was weiß ich. Setzen Sie sich doch, beruhigen Sie sich. Hetzen
Sie sich nicht ab. Was geht es Sie an? Was schert es Sie? Sie sind keiner
von denen. Das sieht man doch sofort.
A. Wie meinen Sie das?
B. Man sieht sofort, dass Sie keiner von denen sind.
A. Glauben Sie das? Glauben Sie, ich könnte nicht auf der Straße
stehen und den Aufmarsch mitmachen? Glauben Sie, ich bin keiner von denen,
ich könnte keiner von denen sein?
B. Ja das glaube ich.
A. Warum?
B. Weil man es Ihnen ansieht.
A. Ja?
B. Ja. Sie werden nie einer von denen sein.
A. Glauben Sie nicht?
B. Nein.
A. Sie meinen, ich könnte nicht auf der Straße stehen und revoltieren...
B. Nein.
A. ...gegen die unfaire Macht der Politik? Meinen Sie, ich könnte
nicht...
B. Nein.
A. ...den Säbel schwingen, die Stimme erheben für das hintergangene
Volk? Meine tiefe und ehrliche Solidarität zeigen...
B. Nein.
A. ...in meinem reinen Hemd und meiner weißen Seele?
B. Nein.
A. Nun, mein Herr, dann werden Sie nunmehr eines Besseren belehrt!
A dreht sich um und geht willigen Schrittes ab.
B nimmt seine Zeitung vom Schoß und seine unterbrochene Lektüre
wieder auf.
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