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schandfleck.ch_archiv/2004/september/leserbrief
heinrich frei
zum amoklauf in zug und zum waffenrecht

der senkrechte, unbescholtene bürger hätte nichts zu befürchten von einer verschärfung des waffenrechts

zum gedenken an die opfer des amoklaufs im zuger kantonsrat vor drei jahren haben am montagnachmittag, am 27. september, im ganzen kanton zug die kirchenglocken geläutet. friederich leibacher hatte vor drei jahren 14 menschen erschossen und 15 weitere zum teil lebensgefährlich verletzt. leibacher hatte seine waffen, mit denen er die menschen in zug tötete, legal gekauft: die repetierflinte marke remington, privat im kanton bern, das selbstladegewehr, marke sig, im kanton zürich ebenfalls privat. die selbstladepistole, marke sig sauer, hatte er mit waffenerwerbsschein inklusiv munition im fachhandel im kanton zug erstanden. im seinem personenwagen, den er vor dem parlamentsgebäude parkierte, liess er einen trommelrevolver marke smith & wesson zurück. dieses schiesseisen hatte er ebenfalls legal im fachhandel gekauft. zu hause verfügte leibacher noch über zwei weitere pistolen, ebenfall legal erworben mit waffenerwerbsschein. mit einer dieser pistole hatte er bereits am 17. oktober 1998 in einem lokal in baar einen chauffeur der zuger verkehrsbetriebe bedroht. (aus dem schlussbericht sept./okt. 03, untersuchungsrichteramt zug zum attentat vom 27.9.01, zitiert aus dem „vademekum waffenregister“ www.friedensrat.ch)

leider wurden nach dem massenmord in zug keine griffigen massnahmen ergriffen im waffenselbstbedienungsladen schweiz. auch heute kann man sich ganz hier legal mit schusswaffen und munition eindecken. „in kaum einem anderen land ist es so einfach, eine waffe zu erwerben“ schreibt das eidgenössische justiz- und polizeidepartement (http://www.fedpol.ch/docs/d/ergaenzendevernehmlassungueberblick.pdf) und weiter wird von dieser behörde festgestellt: „immer wieder staunt die polizei über fälle, wo bei privatpersonen grosse mengen von waffen mit dazugehöriger munition entdeckt werden.“

der senkrechte unbescholtene bürger, unter anderem die sportschützen und jäger, hätten nichts zu befürchten von einer verschärfung des waffenrechts, von einer amtlichen registrierung aller besitzer von waffen, seien es nun karabiner, sturmgewehre, revolver oder jagdwaffen.

wann wird bundesrat christoph blocher, der chef des justiz- und polizeidepartementes, sich gegen die waffenhändlerlobby durchsetzen und das waffenrecht verschärfen? müssen noch weitere unglücke passieren?

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