angstschweiss
im weissen haus. eben hat mr. president den chinesischen staatschef
hu jintao zu sich ins weisse haus eingeladen. man will einen "konfliktträchtigen
wettlauf um ölreserven vermeiden". während sich die usa
in in südamerika ohne grosses tari-tara über jahrzehnte die
bodenschätze sichern konnte, ist jetzt die zeit der völlig
freien hand für us-multis abgelaufen.
obwohl die usa immer noch das dreifache an rohöl verbraucht als
china, holt das asiatische land in riesenschritten auf. und china ist
eigenwillig; die regierung wird sich nicht kaufen lassen, wie das in
lateinamerikanischen ländern der fall war. nebenbei: selbst vom
süden her spürt washington den kühlen wind. deshalb gehören
wohl auch einige südamerikanische staaten zur "achse der tyrannei"
(aussenministerin condoleezza rice).
offiziell heisst es, die us-regierung sorge sich darum, dass china zur
schutzmacht von "schurkenstaaten" werde, um eben die eigenen
ölreserven zu sichern. tatsächlich: china will von den sanktionsplänen
der westlichen länder gegen den iran nichts wissen. so ist die
angst in den us-thinkthanks und bei der regierung gross, nicht mehr
vollen zugang zu gebieten zu erlangen, die reich an bodenschätzen
sind - wenn es für die us-wirtschaft noch enger wird, dürfte
dies zu einem konflikt mit der asiatischen supermacht führen.
"hochmut kommt vor dem fall. und der fall kommt bald", sagte
nach dem irak-feldzug ein mitarbeiter des weissen hauses (quelle: film-dokumentation
"war sells"). die usa hat den zenit längst überschritten,
sie befindet sich im fall und versucht, die schäden abzumildern
oder auszugrenzen. dass es bei den vergangenen beiden kriegen der usa
um die sicherung von ölreserven und den zugang zu zentralasiatischen
transportwegen geht, ist kein geheimnis. dass die revolutionen in der
ukraine, georgien und kirgisien von westlichen rohstoffgiganten und
den dazugehörenden politischen regierungen wohlwollend unterstützt
wurden, wird gar vom weissen haus aus bestätigt. auch bei einem
möglichen feldzug gegen den iran geht es um die sicherung von erdölreserven
und die ersetzung von regierungen durch eine loyale marionettendemokratie.
doch auch wenn man dem us-präsidenten und seiner truppe sicher
noch hochmut nachsagen könnte, ist der fall danach schon längst
eingetreten. jetzt kommen neue global player ins freie marktspiel. und
die usa zittert.