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schandfleck.ch_archiv/2003/september/leserbrief
heinrich frei
korrelation zwischen zahl der feuerwaffen und todesfällen mit schusswaffen

bundesrätin ruth metzler will zuerst sondieren, was man von der idee hält, sämtliche schusswaffen zu registrieren. zusätzlich zu dieser äusserst dringenden massnahme der registrierung müsste, wie in anderen staaten, die freie verfügbarkeit von gewehren und pistolen eingeschränkt werden. es gibt nämlich statistisch eine deutliche korrelation zwischen der zahl der feuerwaffen in einem land und der anzahl von kriminellen akten und todesfällen mit schusswaffen. die schweiz nimmt in europa mit finnland eine spitzenposition ein in der zahl von schusswaffen pro 100'000 einwohner, wie auch in der zahl von todesfällen mit feuerwaffen. (siehe small arms survey 2001) ins gewicht fallen in der schweiz die aussergewöhnlich vielen selbstmorde mit schusswaffen.

wie reagiert finnland auf die hohe zahl von todesfällen mit feuerwaffen, die auch in finnland einhergeht mit einer grossen zahl von schusswaffen? wie mir unto vesa vom tampere peace research institute (tapri) der universität tampere schrieb, sind von den schätzungsweise 1,5 millionen kleinwaffen in privatem besitz in finnland etwa 54 prozent jagwaffen. nur wenige tausend sind automatische waffen, sturmgewehre und dergleichen. im moment läuft in finnland eine kampagne zur abgabe von illegalen waffen. bisher wurden ca. 40'000 bis 60'000 waffen abgeliefert. die abgabe hat keine strafverfolgung zur folge. auch die schweiz könnte, wie finnland, grossbritannien und der us-staat kalifornien eine waffen-verschrottungsaktion starten. man könnte zum beispiel für jede abgegebene waffe 500 franken bieten. eine verminderung der waffen würde die zahl von tötungsdelikten und selbstmorden in der schweiz sicherlich verkleinern. wichtig wäre auch, dass wehrmänner ihre waffen nach dem militärdienst im zeughaus deponierten, wie dies im ausland der fall ist und in der eidgenossenschaft vor über fünfzig jahren auch. besonders viele frauen wären froh, wenn kein sturmgewehr und keine pistole mehr in der wohnung vorhanden wäre, denn in keinem anderen land europas werden so viele frauen mit schusswaffen bedroht und umgebracht wie bei uns.
es grüsst freundlich h. frei
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