schandfleck.ch_archiv/2002/nr.4 |
georg
l'homme
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zur alltäglichkeit des krieges episode ll | ||
wir
alle kennen aus film, nachrichten, magazinen usw. das umfeld des waffengebrauches:
verfolgungsjagd, kampfszene, waffendrohung oder aggressive gestik und mimik.
bereits kinder können dies verblüffend genau nachahmen, lernen
gewalttätiges verhalten zunächst zu imitieren. beunruhigend ist
vor allem die vorstellung, im verhalten der kinder, in deren einstellung
zur gewalt könne sich dauerhaft etwas ändern. kann man sich denn
an gewalt gewöhnen? - sicher! einerseits nehmen wir die fülle von gewaltdarstellungen in zeitungen, fernsehserien und -nachrichten, kinofilmen, liedern und auf plakaten gar nicht mehr wahr. wir schalten ab, filtern all die reize, verdrängen die unmenge der optischen und akustischen beschallung. andererseits erfordert es immer stärkere reize, um uns in spannung und erregung zu versetzen. gewalttätigkeit ist normal! - habt ihr schon den reportagenfilm "bowling for columbine" gesehn? fast allwöchentlich
ist die pilgerfahrt von kriegern durch die ganze schweiz per öv.
das militärische wird präsent in jedem leben, uniformen mischen
sich zwischen normale menschen. touristen und durchreisende sind oft erstaunt
und schockiert über dieses kriegerische, jedoch für viele eidgenossen
nicht aussergewöhnliche bild. sie fragen erschreckt, gegen wen denn
die schweizer gerade krieg führten!... gut, dass wir uns so an deren allgegenwart gewöhnen - ja richtig wir gewöhnen uns an die soldaten! wer wundert sich denn, heerscharen von uniformen zu begegnen? es erinnert uns doch höchstens an den erneuten rsstart. - falls die ordentlichen polizeien in personalengpässe geraten sollten, wird die armee einspringen. bereits seit anfang der 90er-jahre wird die hilfspolizistenrolle der militärs systematisch ausgebaut. soldaten sind aktiv in der verteidigung unseres vaterheimatlandes, sorgen für recht und ordnung: einige dutzend söldner bewahren den europäischen gottesstaat, 150 berufskrieger schützen unsere schweizergrenze gegen "flüchtlinge und immigranten", 60 durchdiener bewachen gleichzeitig botschaften (total 700 diener im jahr), und eine unbekannte zahl von festungswächtern und milizsoldaten wurden und werden bei grossanlässen wie beispielsweise dem wef in davos eingesetzt! letztere hätten "keine eigentlichen polizeiaufgaben", sondern betrieben nur objektschutz, allerdings mit geladenem sturmgewehr im anschlag. aber was solls, denn
in jedem anständigen eidgenössischen haushalt befindet sich
ein subventioniertes sturmgewehr! totgefährliche tradition, ist das
sturmgewehr stets griffbereit zu hause zu haben! verschiedene gewalttaten
und drohungen mit der häuslichen armeeknarre sorgen in der jüngsten
vergangenheit für schlagzeilen: ein mann wird im kino mit einem sturmgewehr
erschossen, der amokläufer mordet dank militärwaffe (von steuern
finanziert), und in zahlreichen fällen wurden menschen mit dem sturmgewehr
bedroht! mann ist versucht, den rechtsstaat anzuklagen, der fahrlässig
beihilfe zum mord leistet. wer von euch hat kein swiss army knife zu haus? tja, und so wie wir alle was so praktisches haben, lässt sich mit dem qualitätsmerkmal arbeiten. vor langen jahren machte schon die firma "victorinox swiss army knives, watches and sunglasses" in den usa folgende werbung: "history's best equipped army isn't alexander the great's, ceasar's, or charlemagne's. but that of a small country with really good cheese. switzerland. the swiss alps are postcard perfect. yet inside they house hospitals, army divisions and enough petroleum to fuel the military for over a year. seemingly innocent chalets double as storage depots." [die am besten ausgerüstete armee der geschichte ist nicht die alexanders des grossen, caesars oder charlemagnes. sondern die eines kleinen landes mit wirklich gutem käse. die schweiz. die schweizer alpen sind postkarten-perfekt. jedoch im innern beherbergen sie spitäler, armeedivisionen und genügend benzin, um das militär für über ein jahr zu versorgen. scheinbar unschuldige chalets dienen als lagerhäuser.] exklusiver geschmack war halt schon immer etwas teurer, aber es nur schon zeigen zu können, lohnt sich doch. hierzulande gibts
noch mehr so praktische dinger. angehörigederarmee und deren angehörige
können einander fresspäckli neu bis 5 kg gratis per privatisierter
post zuschicken - der inhalt soll übrigens nicht kontrolliert werden...
und päckli im tarnanzug können sogar schon vorgefertigt als
swissarmypack erobert oder erstanden werden. das war wieder ein
fest! amen |
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