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schandfleck.ch_archiv/2002/nr.2
albert ehrismann
gedichte gegen die militarisierung
zur anschauung seien hier noch vier gedichte von albert ehrismann wiedergegeben. es sind alles im weitesten sinne 'pazifisten-gedichte'. sie stammen jedoch aus den achtzigerjahren und sind als eine art rückblende zu verstehen. sie sind zu finden in: albert ehrismann: gegen ende des zweiten jahrtausends. postskripte. zürich 1988.


I

zu späte erkenntnis?
des dichters waffe sei das wort - den satz
las ich anfangs der dreissiger jahre
und benützte ihn selber im gleichen jahrzehnt. heute
denke ich manchmal, ob wir nicht klüger und bescheidener
gewesen wären, vorzeitig
zu verstummen, ehe nur das universum
noch spräche und niemandes ohr hörte?


II

aber das gewissen war einen langen und schwierigen
weg gegangen
kurz und bündig
wurde er fündig
und sagte nein. im gefängnis
erinnerte er sich der krankenstühle, die er willig
geschoben und der katastrofenhilfen, die er
wann und wo immer geleistet hatte.


III

eine hier nicht namentlich genannte regierung
erklärte, sie benötige ihre armee
einzig zu angriffszwecken. ihr gehörte
der nobel-friedenspreis, denn mit leuten, die nicht lügen,
kann man reden.


IV

kurzbiografie des unbekannten soldaten
hier seine geschichte - jedes wort absolut wahr
"the greatest war"
er war zu jung, zu sterben
warum starben sie? wegwerfware?

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