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der
schweizerischen armee laufen die rekruten davon: jeder dritte beendet die
rs nicht. "verweichlichte jugend?" fragte so manche tageszeitung
suggerierend. für die mehrheit der rekruten sei es schon eine psychische
belastung, in einem viererzimmer zu übernachten, und nachts allein
im wald packe sie die angst. nicht weniger leistungsfähig, aber aus
einem anderen sozialen umfeld. das sozialumfeld ändere sich mit dem
eintritt eines jünglings in die armee - aber hoffentlich doch!!
"die armee wird aber bestrebt sein, dass der allgemeinen wehrpflicht
nicht so leicht entgangen werden kann." war doch klar, herr kriegsminister
schmid.
gewalttätiges handeln ist immer der versuch, überlegen zu sein.
gewalt entsteht auch aus der angst zu unterliegen.
einstellungen und
verhalten werden besonders in den ersten lebensjahren geprägt. gilt
dies ebenso für die einstellung zur gewalt? wenn kinder ihren alltag
als unaufhörlichen kleinkrieg erleben, sind sie auch als jugendliche
und erwachsene eher von aggressiven leitbildern fasziniert.
junge menschen haben schon immer nach dem sinn des lebens und ihrer eigenen
zugehörigkeit gesucht.
interessant sind hierzu untersuchungen über elternhäuser und
lebensläufe von us-amerikanischen kriegsundienstverweigerern und
freiwilligen für den kriegseinsatz in vietnam.
die verweigernden beschrieben den umgang zu hause als warm und liebevoll.
mutter und vater waren gleichberechtigt, kinder wurden wenig körperlich
gestraft. lob, einander zuhören und argumentieren waren die regel,
unterschiedliche meinungen akzeptiert.
ganz anders bei den freiwilligen kriegern! die familienatmosfäre
schilderten sie als kalt, unfreundlich und aggressiv. zärtlichkeit
zwischen eheleuten und zu kindern war selten und wurde bei den männern
eher als schwäche angesehen. die familienstruktur war hierarchisch,
meist der vater dominierte, die kinder gehorchten. körperliche strafen,
drohungen und schimpfen standen bei der erziehung im vordergrund. eltern
vermittelten werte wie ordnung, sauberkeit, gehorsam.
die untersuchung kommt zum schluss, dass die familienatmosfäre entscheidenden
einfluss auf die ablehnung oder befürwortung von gewalt hat! ähnliche
ergebnisse brachte eine vergleichende studie von kriegsundienstverweigerern
und offizieren in deutschland.
die genannten untersuchungen sollen nicht belegen, dass herkunftsfamilie
und erziehung schicksal sind. jeder mündige mensch kann - das unterstelle
und erwarte ich - selbstverantwortlich denken, fühlen und handeln!
"anständig le-ben",diesen anspruch kann nur jeder für
sich selbst einlösen. ich muss selber entscheiden, wie ich mich den
fragen meiner zeit stelle. in der familie werden jedoch die weichen gestellt,
die eine spätere entwicklung in die eine richtung erleichtern und
in eine entgegengesetzte erschweren.
gewalttätiges handeln ist immer der versuch, überlegen zu sein.
gewalt entsteht auch aus der angst zu unterliegen. ge-walttätigkeit
ist schliesslich oft vergeltung für früher erfahrene verletzungen.
eltern können ihre kinder tief verletzen, früher nannte man
das "den willen brechen"!!! "ich will" ist primär
ausdruck kindlichen selbstbewusstseins, es soll durch angst vor strafe
gebrochen werden. gehorsam unterwirft sich das kind der elterlichen gewalt.
wenn es erwachsen ist, wird es möglicherweise den spiess umdrehen.
"wer immer gehorchen musste, will auch mal befehlen", so aggressionsforscher.
gewalttätiges
handeln ist immer der versuch, überlegen zu sein. gewalt entsteht
auch aus der angst zu unterliegen. junge menschen werden in der schule
der rekruten zu kriegern abgehärtet. abnorme, harte gewalt soll normal
und alltäglich werden, indem menschen gedrillt werden. bei tieren
würden wir von "dressieren" und "abrichten" sprechen!
nachdem soldaten im militärischen drill gedemütigt und misshandelt
wurden, fällt ihnen die misshandlung, das quälen anderer leicht.
brutalität ist nun ja normale umgangsform und hat nichts abstossendes
(mehr)! - blossstellen, sprengstoff-schlucken, fesseln, prügeln,
spezialdienste - die militärjustiz hat sich schon mit allerlei befasst.
im militärsläng sogenannte "schikanen von oben" -
oder normalsprachlich quälen von untergebenen, anvertrauten menschen.
die dunkelziffer ist wohl enorm.
ein beispiel der jüngsten vergangenheit: auf order eines leutnants
wurde ein rs-soldat an ein fahrzeug gefesselt und mit rund 20 fusstritten
in den hintern für eine befehlsverweigerung bestraft. der gequälte
wurde vorzeitig aus der rs entlassen. - eines der "weicheier",
das die rs nicht bis zum bitteren ende absolvierte - die 13 soldaten,
die sich am tätlichen übergriff beteiligten, wurden für
diese körperverletzung mit 2-5 tagen arrest bestraft. der militär,
der die misshandlung als "arschtreten mit bestrafungscharakter"
bezeichnet, beteiligte sich selbst daran.
der selbe leutnant hatte bereits 3 tage zuvor seinen untergebenen befohlen,
einen anderen menschen mit tritten zu traktieren. dem angeklagten armeevertreter
droht eine gefängnisstrafe von 3 tagen(!) bis 3 jahren.
gewalttätiges handeln ist immer der versuch, überlegen zu sein.
gewalt entsteht auch aus der angst zu unterliegen.
wegen des sich abzeichnenden
mangels an soldaten und offizieren, so divisionär hans-ulrich solenthaler,
müsse die armee schnell verkleinert werden, wie es die armeereform
xxi vorsehe. denn hinter vorgehaltener hand ist inner- und ausserhalb
des kriegsdepartements zu hören, dass es besonders für die neuen
kommandoposten an qualifizierten kandidaten "eher mangelt".
gesucht wird auch für den sozialdienst und andere kaderpositionen
oder für jobs bei der swisscoy. die verstärkung der bewaffnung
(nicht die bewaffnung per se!) wurde in der vergangenen adventszeit von
"unserem" parlament abgesegnet. der einsatz wurde bis ende 2003
verlängert. -nur besondere qualifikationen erforderlich. interessierte
melden sich bitte bei: herrn s. schmid, kriegsministerium, postfach 3001
bern. gewalttätiges handeln ist immer der versuch, überlegen
zu sein. gewalt entsteht auch aus der angst zu unterliegen.
unter umständen
freut es euch zu erfahren, dass gewisse hürden für eine militärische
karriere gesenkt wurden. vielleicht bringt es euch auch zum schmunzeln,
aber vielleicht werdet auch ihr vor schrecken ein wenig bleich... wie
bekannt ist, führt das helvetische kriegsministerium weitere reformen
durch. militär war ja noch nie ganz 100! offiziell hiess es schon
mal armee 95 und bewegt sich jetzt (getarnt als xxi) auf die 21 zu.
in gewissen streitmächten werden künftig nicht nur wie bisher
rekruten mit einem iq von mindestens 90, sondern bereits mit solchen um
die 70 willkommen sein. - vielleicht brauchts auch deshalb eine verlängerte
rs, damit all den dummen jünglingen die militärregeln so richtig
reingeprügelt werden können!...
gewalttätiges handeln ist immer der versuch, überlegen zu sein.
gewalt entsteht auch aus der angst zu unterliegen.
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