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unser
ganzes leben ist geprägt von arbeit. jeden tag haben wir früh
am morgen aufzustehen und bis am abend zu schuften. dieses gehorchen verfolgt
uns schon als kleine kinder und geht weiter bis ins hohe alter.
mit dem schulzwang fängt
alles an. früh lernen wir, was es heisst zu gehorchen, denn je jünger
und naiver das menschliche denken ist, umso besser kann man es manipulieren.
wir lernen, unser natürliches gefühl auszuschalten und den verstand
zu brauchen. was verstand heisst, ist nicht, was uns bestimmt. verstand
heisst gehorchen, und wir lernen solange, bis wir uns einbilden, dass
es richtig ist. wer sich in der schule zur wehr setzt, wird bestraft,
wenn es sein muss, ist gewalt dabei eine sehr wirkungsvolle massnahme.
strafen dienen dazu, kindern ihr noch freies denken aus dem kopf zu schlagen,
sie recht zu erziehen, damit sie ja nicht faul bleiben, sondern später
tüchtig arbeiten werden.
irgendwann kommt der moment, wo wir die wahl haben, für was wir uns
tagtäglich rumhetzen lassen wollen. man will von uns profitieren,
man will mit uns geld machen, also haben wir zu produzieren, überfluss
zu produzieren, als wären wir maschinen, für eine von schule,
medien und machtgierigen politikern gesteuerte gesellschaft. und selbst
zum konsumieren werden wir gezwungen, wenn wir überleben wollen.
wir werden nicht dazu erzogen, für unser leben selbst zu sorgen,
manch einer von uns würde verrecken ohne überfüllte supermärkte,
also bleibt uns gar keine andere möglichkeit übrig. das individuelle
wird ausgerottet, alles richtet sich nach einer unselbstständigen
masse.
produkte werden von fabrik zu fabrik geschoben, die eine fabrik funktioniert
nicht ohne die andere. in diesem teufelskreis werden täglich lebensmittel,
und zwar nicht in geringen mengen, weggeworfen, während in andern
erdteilen die fehlende nahrung das problem nummer eins ist. bei den unmengen
von abfall zerstören wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere
ganze umwelt. bei der fabrikation kommt jedes produkt genau gleich heraus,
monotonie bestimmt unser leben, die kreativität des menschen schwindet
dahin.
aber wozu all dieser unnötige überfluss? erstens ist unsere
gesellschaft so sehr an ihren aufgezwungenen konsum und wohlstand gewöhnt,
dass sie nicht dasrauf verzichten könnte. und zweitens braucht jeder
seinen arbeitsplatz, um sein geld zu verdienen. so ist es eingerichtet
in der heutigen welt. ohne geld sind wir gar nicht berechtigt zu existieren,
wir haben nicht das recht auf existenz, ohne jeden tag ehrverletzende,
unmenschliche, erniedrigende, ja verachtende arbeit zu leisten und uns
in das schema der lohnsklaverei einzufügen und mitzumachen.
hierarchie betrachten die meisten leute als etwas ganz normales, sogar
als etwas notwendiges. bosse kassieren etliches mehr, mit der begründung,
sie müssten "verantwortung tragen". befehle austeilen heisst
also verantwortung tragen und dafür mehr lohn kriegen, so einfach
verdreht man dem volk wörter im munde, und die masse der sklaven
glaubt es. sie können ja froh sein, die versklavten, dass sie einen
arbeitsplatz haben dürfen, nein, dankbar sollten sie sein und ehrfurcht
bewahren vor vorgesetzten.
wer wieviel geld verdient, hängt von der leistung ab, die er/sie
bringen kann. frauen sind rein vom körperbau schwächer, ausländer
haben eine niedrige bildung und schlechte sprachkenntnisse. doch bei der
kleinsten kritik an diesem system werden schon die stimmen laut, die das
typische schweizerische kompromiss-denken vertreten, früher sei es
uns noch viel schlechter ergangen, das seien noch harte zeiten gewesen,
oder andernorts, in drittweltländern zum beispiel, gebe es noch kinderarbeit,
und die menschen arbeiteten zu hungerlöhnen, und überhaupt profitierten
wir nur davon und konsumierten genau diese produkte. da soll also die
verantwortung auf einmal auch noch bei uns liegen, wenn wir von klein
auf lernen, dass der uns zur verfügung gestellte besitz die einzigen
werte sind und karriere und geld dementsprechend das ziel sind? klar ist,
dass wir solche umstände nicht akzeptieren können, aber es liegt
leider nicht in unserer hand, dies zu ändern. wir haben nicht die
möglichkeit dazu, die haben die grossen machthaber dieser welt, die
das ganze steuern.
und wenn von seiten der unterdrückten dann mal ein gezielter anschlag
auf bestimmte ziele verübt wird, schreit die ganze welt erschrocken
auf. grund genug, steuergelder in armeen zu stecken, aufzurüsten,
eine hetzjagd auf ganze völker zu starten, krieg zu führen,
menschen zu foltern, zu vertreiben, zu morden, verelenden zu lassen, verhungern
zu lassen, zu versklaven; grund genug, hierzulande auf alarmstufe rot
zu schalten, sofort alle grenzkontrollen zu verschärfen, endlich
wieder auf recht, ordnung und sicherheit zu pochen, massenhaft bullen
einzusetzen, neue flüchtlingswellen zurückzuweisen und andere
"illegale" ausländer ohne arbeit, die nicht rentieren,
abzuschieben, da arbeitsplätze gefährdet sind und sowieso jeder
ein potenzieller krimineller ist.
nach gerechtigkeit in dieser welt fragt niemand, nicht die "beschäftigten",
wie es so schön heisst, und schon gar nicht die "verantwortung
tragenden". wir dürfen dafür in der spärlich übriggebliebenen
zeit nebst der arbeit unsere rechte, auf die wir in der schweiz so stolz
sind und die der grund sind, weshalb es uns hier so gut geht, ausnützen
und unsere stimme zur wahl geben, in der hoffnung, etwas verändern,
verbessern zu können. eigenes denken ist dabei fehl am platz, dafür
gibt es lehrer, journalisten und krawattenträger, die uns das abnehmen.
sehr bequem eigentlich, so, wie der alltagskonsum. wir haben nur zu arbeiten,
ausländer und ungebildete am fliessband, schweizer männer auf
der befehlsstufe in der arbeitshierarchie. da soll mir noch einer kommen
und behaupten, kapitalismus bedeute freiheit!
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