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schandfleck.ch_archiv/2001/nr.2
daniel costantino
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liebe leserin, lieber leser

wir haben uns über eure spenden sehr gefreut. die nächsten schandfleck-ausgaben erscheinen bestimmt. merci vielmal!

bei redaktionsschluss für diese nummer war das resultat der abstimmung über bewaffnete auslandeinsätze schweizerischer soldaten noch nicht bekannt. es kann sich aber auch rückblickend noch lohnen, die argumente rechtsbürgerlicher kreise, die gegen die auslandeinsätze sind, zu studieren. sie hben nämlich die folgenden kriterien parat: im ausland schüfen soldaten feindschaft, denn sie mischen sich in fremde händel ein. aus kriegen kämen sie als verwundete, kranke und tote (!) zurück. man müsse in militärischen aktionen einen gegner besiegen, und damit werde die kriegsspirale weiter angeheizt. und wo es aber sieger und besiegte gebe, gebe es wiederum verwundete und tote. darüberhinaus würden in kriegen uranhaltige munition, minen, splitterbomben und dergleichen eingesetzt (pfui aberauch!), was alles zu unerklärbaren (!) körperlichen und seelischen schäden führe. und bei jeder zusammenballung von soldaten bilde sich sofort eine lukrative prostitutionsindustrie. jede mutter, jede frau, jede freundin eines im ausland eingesetzten soldaten müsse wissen, dass ihr sohn, ehemann, freund nicht nur verletzt oder tot (!), verstrahlt, vergiftet, mit seelischen schäden, sondern auch mit hiv infiziert nachhause kommen könne. deshalb gehe man nie freiwillig zum krieg. dies sei der beste schutz für unsere männer. soldaten, für den krieg gerüstet, schüfen im ausland feindschaften statt frieden, und dies gefährde unser land.

eigentlich ganz gut gesagt. wenn man jetzt das wort "ausland" streichen würde, einfach streichen, also aus den ausländischen einsätzen von soldaten überhaupt soldatische einsätze schlechthin machen würde, hätte man ein geeignetes argumentarium zurhand, um ein zivildienstgesuch abzufassen, es liesse sich kaum besseres, edleres schreiben. diese logik ist den auns- und svp- und andern leuten, die das militär grundsätzlich befürworten, noch nicht aufgefallen, wie es scheint. aber seien wir guten mutes, das kann schon noch kommen. es ist wirklich nur noch ein letzter schritt dazu nötig.

ein winziger.

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